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In jedem Spiel braucht es Sie – Dank an unsere Vereinsschiedsrichter

In jedem Spiel braucht es Sie – Dank an unsere Vereinsschiedsrichter

06.02.2018

Ohne Sie, könnten nicht jedes Wochenende 2000 Spiele in der Ostschweiz stattfinden. Sie müssen viel einstecken und trotzdem die Ruhe bewahren. Eine schwierige Aufgabe, die Spass machen soll, aber nicht immer einfach ist. Die Schiedsrichter.

Schon der erste Händedruck am Platz ist entscheidend. Als Schiedsrichter sollte man bei der Ankunft am Platz selbstbewusst, aber nicht arrogant wirken. Ein freundliches, verbindliches Auftreten, ein angenehmer Händedruck, guter Augenkontakt und deutliche Sprache sind hier der Schlüssel für einen guten Start.

Während dem Spiel aber gibt es immer wieder heisse Situationen. Denn die Alltagsfussballer sind impulsiv, manchmal frustriert und oft fehlt auch der nötige Respekt gegenüber dem Gegenspieler, dem Schiedsrichter aber auch dem eigenen Teamkollegen. Der „Schiri“ so wird er oft genannt, beruhigt das Rudel, geht ein paar Schritte zurück, strahlt Autorität aus und versucht die beiden Kampfhähne runter zu bringen. Dabei sollte er nicht arrogant wirken und dem Spieler vermitteln, dass er die Grenze überschritten hat. Meist folgt auch noch die gelbe Karte. Nicht zu vergessen, die kreischenden Trainern, welche mit ihren Rufen das Spiel manipulieren und ihn für ihre Mannschaft beeinflussen wollen. Diese vielen Emotionen während 90 Minuten zu kontrollieren ist wohl die schwerste Aufgabe.

Nach dem Spiel ist es für einen Schiedsrichter die grösste Anerkennung seiner Leistung, wenn nicht über ihn gesprochen wird. Dieses übereinstimmende Schweigen bedeutet meistens, dass er alles richtig gemacht hat und die Schwächen des eigenen Teams nicht dem Schiedsrichter zu Last gelegt werden können. Aber auch, wenn die Spieler nach dem Abpfiff auf ihn zugehen und sich für das gute Spiel bedanken.

Wir beim FC Au-Berneck 05 haben langjährige Schiedsrichter im Amt. Auch sie haben viele Erfahrungen gesammelt und sind immer noch mit voller Begeisterung dabei. Der FC Au-Berneck 05 kann wie jeder andere Verein nicht ohne seine Spielleiter auskommen. Wie aber ist die Akzeptanz im eigenen Verein? Kennt man die eigenen Schiedsrichter im Verein überhaupt? Sie sind im eigenen Verein unscheinbarer als alle Spieler. Wieso? Ganz einfach, sie leiten die Spiele unserer Konkurrenz. Nie auf dem eigenen Fussballplatz, sondern immer in den Nachbardörfern. Trotzdem gehören Sie zu unserem Verein. Mit diesem Bericht möchten wir den Schiedsrichtern ganz einfach danke sagen, für die grosszügige Unterstützung und das Mitwirken, dass sie es unseren 400 Mitgliedern ermöglichen, an den Spielen teilzunehmen. Hätten wir keine Schiedsrichter im Verein, müssten wir mehrere tausend Franken an den Fussballverband zahlen.

Unser Schiedsrichter Verantwortlicher Nasi Vlasi
„Als Spieler war ich ein guter Fussballer, leider aber war ich sehr verletzungsanfällig. Aus Liebe zum Fussball habe ich mich entschieden, Schiedsrichter zu werden“, so Nasi. Nasi kann sich auch noch gut an sein erstes Spiel erinnern. Als Auer durfte er ein Junioren C Spiel zwischen dem FC Altstätten und dem damaligen FC Berneck leiten. „Ich war zu Beginn etwas aufgeregt, konnte aber auf die Unterstützung meines Betreuers Herr Hutter aus Diepoldsau zählen“. Hutter war eine Schiedsrichterlegende im Rheintal und zum Schluss lief seine erste die Partie für Nasi Vlasi ganz gut. Viele Jahre später ist er nun beim FCAB05 verantwortlich für alle Schiedsrichter. Nasi Vlasi motiviert die eigenen Schiedsrichter vom Verein, aber sucht er auch akribisch neue junge Talente im Verein.

Wenn er auf seine aktive Schiri-Karriere zurückschaut, stellt er schnell fest, dass sich in der Spielleitung nicht viel geändert hat. Neben ein paar Regelanpassungen, waren die grössten Veränderungen im digitalen Bereich. Die Vorbereitung vor dem Spiel und die Aufgaben nach dem Spiel wurden digitalisiert. Für junge Schiedsrichter garantiert ein Pluspunkt, für die ältere Generation war die Umstellung eher schwierig.

Gut erinnert er sich auch noch an sein schwierigstes Spiel. Der Fussballverband hat den SUVA Fairplay Tag ins Leben gerufen. „Ich musste die Partie zwischen dem FC Rorschacherberg und dem FC Uzwil leiten. Den Spieler war das Wort Fairplay an diesem Tag egal. Ich musste 9 gelbe und eine rote Karte verteilen. Ich konnte pfeifen was ich wollte, nichts wurde von den Spielern akzeptiert“. Selbstkritisch meint er im Nachhinein:“ Ich habe wohl die Akzeptanz in diesem Spiel verloren“. Lieber erinnert er sich an das schönste Spiel. Es war ein 2. Liga interregionalspiel zwischen dem FC Linth 04 und dem FC Altstätten. Es war eine sehr intensive Partie mit einem gerechten Unentschieden. „Mir ist alles Gelungen und ich war glücklich, dass nach dem Spiel alle zufrieden waren. Nach dem Spiel wurde ich zum Nachtessen im Clubheim eingeladen“, so Nasi Vlasi.

Langjährige Schiedsrichter mit viel Erfahrung
Seit mehr als 20 Jahren ist er Schiedsrichter. Früher für den FC Berneck und seit der Fusion für gelbblau. Ali Esebali leitet seit dem Jahr 1995 Spiele als Schiedsrichter. Ali unsere gute Seele bringt viel Erfahrung mit und ist definitiv ein Routinier. Er leitet die Spiele mit Freude, aber zieht seine Linie auch im Alter noch durch. Diskussionen lässt er nicht zu. Ali wirkt streng, aber sehr freundlich. Eine richtige Autoritätsperson mit langjähriger Erfahrung.

Am zweitlängsten im Team ist Ruedi Gasser. Ruedi pfiff sein erstes Spiel im Jahre 2000 und kann heute auf 18 schöne Jahre zählen. Noch gut erinnert er sich an sein erstes Spiel. Wie die meisten Neulinge war auch er zu Beginn des Spiels nervös, meisterte aber das Debut ganz ohne Probleme. Schnell gewann er die Freude in diesem Amt. Obwohl er eigentlich nie richtig schwierige spiele hatte, bleibt ihm eines in besonderer Erinnerung. „Die 4. Liga Begegnung zwischen dem FC Amriswil und dem FC Romanshorn artete derart aus, dass sich die Spieler und die Zuschauer sogar Fäuste austeilten. Ich konnte das Spiel aber im Sinne des Fussballs zu Ende führen“, so Ruedi. Wenn Ruedi die Frage beantworten muss, was sich in den letzten 10 Jahren am meisten verändert hat, kann er gleich folgende Antwort geben: “Die Digitalisierung. Früher hatte man die Spielaufgebote und die Spielrapporte noch per Briefpost erledigen müssen. Heute ist es viel besser, die Rapporte kann man innert kurzer Zeit online versenden.“

Marcello Musco ist seit dem Jahr 2010 mit grosser Leidenschaft Schiedsrichter. Auch er erinnert sich noch bestens an sein erstes Spiel. Es war in Diepoldsau. „Ich hatte das Gefühl, dass tausend Eltern und Zuschauer mich beobachteten. Dabei war es für die Eltern ganz ein normales Spiel“, so Musco. Marcello war bereits 35 Jahre alt als er sich für das Schiedsrichterwesen entschied. „Mich animierte wie die meisten anderen SR-Kollegen wohl auch, dass wir einen Teil dazu beitragen, dass andere Menschen Freude an ihrem Hobby haben können. Obwohl wir oft mit Kritik konfrontiert werden, macht es mir unheimlich viel Spass. Fussball sei die schönste Nebensache der Welt und wir Schiedsrichter sind ein wichtiger Bestandteil.“ Ein Schiedsrichter bringt auch viele positiven Sachen für den privaten Bereich mit sich. Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit, Sozialkompetenz und auch der körperliche Ausgleich bringen im privaten wie auch im beruflichen Bereich etwas.

Unser höchstqualifizierter Schiedsrichter
Seit dem Jahr 2001 ist auch Boris Simeon Schiedsrichter. Er leitete sogar als Assistent bereits Spiele des Schweizer Cup 1/32 Final zwischen dem FC Wil (Challenge League) und dem FC Flawil. Dieses Spiel gehöre auch zu seinen Highlights. „Ein weiteres Highlight war das Spiel FC Emmenbrücke – FC Emmen der 2. Liga Interregional. Wohl DAS Derby im innerschweizerischen Regionalfussball. Vor rund 800 Zuschauern blamierte ich mich bis auf die Knochen, weil meine Assistentenfahne zu Bruch ging. Die jubelnde Spielertraube hatte mich etwas überrascht und ich konnte nicht mehr ausweichen. Nach meinem nächsten Einwurfentscheid stand ich nur noch mit dem Fahnengriff da, was die Zuschauer in unmittelbarer Nähe sehr erheiterte“, so Simeon mit einem Lachen. Boris weiss genau was ihn motiviert:“ Jeder weiss, wie es geht, aber keiner würde freiwillig als Fussball Schiedsrichter amten. Und genau darin gründet meine Motivation. Eine Funktion auszuüben, aus der man vermeintlich nur als Verlierer herausgeht. Man bekommt immer wieder zu hören, dass man es eh nicht jedem recht machen kann. Ein Schiedsrichter sollte rasch zu dieser Erkenntnis kommen, da dies nicht das erklärte Ziel sein sollte, sondern die Regeln konsequent umzusetzen und ein Spiel unauffällig und mit Sinn für den Fussball zu leiten. Des Weiteren hat mir die Schiedsrichterei in meiner bisherigen Laufbahn ganz viele interessante Begegnungen mit Persönlichkeiten des Fussballs ermöglicht.“ Auch bestätigt er, dass der Schiedsrichter im Privaten Bereich ein super Ausgleich zum Arbeitsalltag sei. Nicht nur körperlich sondern auch mental. Aber auch die spannenden Diskussionen mit den „Nicht-Schiedsrichtern“ gefallen Boris.

Nachwuchsschiedsrichter
Neben all den erfahrenen Schiedsrichtern, benötigt es auch die Nachwuchstalente. Wir im Verein haben mit Elian Azemi (seit 2017) und doch schon etwas länger Manuel Waser (seit 2010) noch junge Schiedsrichter welche den Weg nach oben anstreben möchten. Waser leitet bereits Spiele der 4. Liga. Azemi wie alle neuen Schiedsrichter noch Juniorenspiele. Bei den Jungen Spielleitern ist sicherlich auch noch die finanzielle Entschädigung eine Motivation. Was gibt es schöneres, an einem Samstagnachmittag noch etwas Sackgeld für den Ausgang zu verdienen.

Wir vom FC Au-Berneck 05 möchten uns bei allen Schiedsrichtern recht herzlich für deren Leistungen bedanken und hoffen, dass ihr noch lange grosse Freude in der Ausübung habt. Für die Zukunft sind auch wir weiterhin auf der Suche nach neuen Talenten. Aber auch erfahrene Persönlichkeiten, welche im älteren Alter noch einsteigen möchten, sind jederzeit herzlich Willkommen.

Vielen Dank.

FC Au-Berneck 05
Philippe Zoller

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